Handbuch


Chewbacca-Verteidigung

Nonsensargument ohne Relevanz oder Bezug zum Thema.


Die Chewbaccaverteidigung ist benannt nach einer South-Park-Folge, in der Johnny Cochran in einer Gerichtsverhandlung die Unschuld seines Mandanten anhand des Heimatplaneten der Wookiees zu erklären versucht. Allgemeiner gefast beschreibt sie die Begründung eines Standpunktes mit unsinnigen oder unpassenden Feststellungen, aus denen sich die erlangte Schlussfolgerung nicht logisch herleiten lässt. Dies geschieht häufiger, als es zunächst den Anschein hat: Eine Chewbaccaverteidigung muss (auch für ihren Anwender) nicht sofort als solche erkennbar sein. Häufig wird mit lückenhaften Assoziationsketten oder einer großen Fülle an Prämissen gearbeitet, die es dem Zuhörer erschweren, eine Auslassung oder fehlerhafte Folgerung zu identifizieren.


Wann wendet man das an?

Da eine Chewbaccaverteidigung sachlich falsch ist und Unaufmerksamkeit des Gesprächspartners ausnutzt, sollte auf ihre Verwendung verzichtet werden. Versperrt sich jemand jedoch gegenüber sachlichen Argumenten, ist für Fakten nicht zugänglich oder argumentiert selbst auf Grundlage fehlerhafter Informationen, kann sich eine Debatte verkürzen lassen, indem man eine Verteidigung präsentiert, die zwar nicht richtig ist, aber auf den ersten Blick richtig klingt. Darauf sollte nur zurückgegriffen werden, wenn man bereits schlüssige Belege (→ Fakt) für seine Position vorgetragen hat, die mit →Lügen oder ebenso unsinnigen Argumentationen erwidert wurden (→ Tu Quoque) (→Ausgleichende Ungerechtigkeit).


  • Wenn sie gleich schwer wie eine Ente ist, besteht sie aus Holz und ist darum eine Hexe!
  • Wir können hier nicht anhalten. Das ist Fledermausland!

Was tut man dagegen?

Ist man in der Lage, die Lücke oder den Fehler in der Chewbaccaverteidigung zu identifizieren, gestaltet sich die Erwiderung einfach (→ Meta). Kann die logische Kette dagegen nicht vollständig nachvollzogen werden (→Ignoranzargument), sind Rückfragen nötig. Im günstigsten Falle lässt sich das Gegenüber durch geschicktes Fragen dazu bringen, sich selbst zu widerlegen oder in Widersprüche zu verstricken (→Fangfrage). Ein Abbruch des Gesprächs (→Strategischer Rückzug) oder (→Themenwechsel) ist allerdings nahezulegenm da sich eine Unterhaltung auf diese Weise in die Länge zieht, Einsicht in die Fehlerhaftigkeit der Argumentation nicht erzwungen werden kann, und beliebig viele weitere falsche Argumente folgen können, die wiederum widerlegt werden müssten. Die eigene Position wird von diesem Vorgehen ebenfalls nicht unterstützt, da die Widerlegung der gegnerischen Argumentation nicht zwangsläufig auch dessen Standpunkt widerlegt (→Gegenargument) und über den eigenen nichts aussagt (→Falsches Dilemma).


  • „Was hat das denn damit zu tun?“
  • „Kannst du mir das genauer erklären?“
  • „Du hast in deiner Erklärung Klima und Wetter gleichgesetzt - ein harter Winter hier bei uns sagt aber nichts über das globale Klima aus.“
  • „Entschuldige, aber Magnetfelder funktionieren so nicht. Dein Perpetuum Mobile würde sich keinen Zentimeter bewegen.“